Programm - 1991 / 1992
​​​​​​​Präsident: Winfried Strunk

Wir hatten seinerzeit den Club unter anderem auch gegründet, um jedem den Kontakt mit Personen unterschiedlicher Berufsgruppen zu ermöglichen, zu hören, womit sie sich beruflich auseinander setzen müssen und sich privat beschäftigen. Mein Ziel war daher weniger, den Computer in Oak Brook zufrieden zu stellen, zu dem ich ohnehin ein zwiespältiges Verhältnis habe, als die Mitglieder einzubinden und zum aktiven Mitmachen zu animieren.

Ich begann mit einer Rallye durch die Umgebung nach Frauenzell, die vor allem denjenigen Schwierigkeiten machte, die Scherzfragen nicht als solche erkannten, aber ich gebe zu, die Aufgaben waren nicht alle einfach. Dafür hat es hoffentlich allen Teilnehmern Spaß gemacht.´

Um zu erfahren, an welchen Themen die Mitglieder eher und an welchen weniger interessiert sind, machte ich eine, auf Wunsch anonyme, Umfrage, die das Ergebnis brachte, daß kürzere Beiträge von aus dem beruflichen Bereich oder den Hobbys der Mitglieder deutlich bevorzugt werden, wobei sich keine Schwerpunkte ergaben, doch Kunst und Religion ziemlich hinten rangierten. Trotzdem lud ich, als der Besuch des Governors, damals Prof. Geml von der Fachhochschule KE, anstand, den Intendanten des Landestheaters Schwaben ein. Er hatte es ja geschafft, die Besucherzahl in Memmingen um 30 % zu erhöhen, während er im Stadttheater nicht mehr ins Abonnement aufgenommen wurde.

Er kam als Vorbereitung auf die Aufführung des sicher nicht einfach zu verstehenden Stückes von Botho Strauß: Sieben Türen und brachte seinen Dramaturgen mit. Beiden gelang es, uns einen Einblick in das Theaterleben hinter der Bühne zu geben, nach welchen Kriterien Stücke ausgewählt und bearbeitet werden, wie sich das Landestheater entwickelt hat und wo die Grundprobleme einer engagierten, kleinen "Provinzbühne"' liegen.Wir schauten uns das Stück gemeinsam an und bei einem anschließenden geselligen Zusammensein hatte jeder Gelegenheit, den Dramaturgen zur Aufführung selbst zu befragen. Daß der mit eingeladene erste Kemptener Club mit Ausnahme der Chargierten durch Abwesenheit glänzte, hat mich etwas nachdenklich gemacht.

Ein weiterer Versuch, die Mitglieder einzubinden, war eine offene Diskussion über Ethik und Wirtschaft; nicht abgehoben, sondern um die Frage kreisend, was wir als moralisch akzeptables Verhalten ansehen und wo man auch dann nein sagen sollte, wenn man finanzielle Vorteile hat. Erfreulicherweise haben sich auch die lebhaft beteiligt, die sonst eher zurückhaltend sind.

Unser Treffen in Straßburg war sicher für alle ein Erfolg mit Weinprobe und Hochkönigsburg; schade, daß das mit Portraits versehene Namensverzeichnis nicht fortgeführt wurde. Auf die vielen Beiträge der Mitglieder möchte ich nicht eingehen, so gut sie waren – jede Auswahl wäre eine Bewertung, die mir nicht zusteht.