Das erste Jahr nach der Gründung 1975/1976
Präsident: Helmut Weisser

Nach dem druckvollen Mitglieder-Aufbau während der Gründungsphase - immerhin kamen in nur acht Monaten 16 Her-ren, die sich vorher nicht oder kaum kannten, zur Gründung eines Lions-Clubs zusammen - hatte nunmehr die Konsolidie-rung und die persönliche Integration der Mitglieder in die Clubgemeinschaft oberste Priorität. Mit seinem mitreißenden Humor, seiner rethorisch überzeugenden Art und durch seine Tatkraft gelang es unserem Präsidenten Helmut Weisser überraschend schnell einen homogenen Freundeskreis zu formen. Der ursprünglich etwas steife Ablauf der Meetings (Eröffnung -Vortrag - Diskussion - Abschied) lockerte sich zusehends mit der Einführung eines gemeinsamen Abendessens und dem geselligen Ausklang nach dem offiziellen Teil.

Die Clubaktivitäten und Vorträge kamen teils aus den eigenen Reihen, teils von Mitgliedern anderer Clubs und waren bunt gemischt. So hatte uns Helmut Heel Ende Juni 1975 zu einer Besichtigung der Firma A. Ott GmbH, die mathematisch-wis-senschaftliche und hydrometrische Geräte, sowie Textilmaschinen herstellte, eingeladen. Im September konnten wir durch Vermittlung von LF Walter Vogl mit unseren Familien die Sende-Anlagen auf dem Grünten besichtigen. Die damit verbundene Bergwanderung und die interessante Technik auf dem Berg waren ein Genuß. Im Dezember führte uns LF Helmut Hojer durch die Redaktions- und Technikräume der Allgäuer Zeitung - damals noch in der Kotterner Straße. Gegen 23 Uhr konnten wir das Anfahren der riesigen Rotationsmaschine und den ersten Andruck der nächsten AZ-Ausgabe beobachten.

Daneben hörten wir Vorträge u.a. von LF Manke über die "Steuerliche Betriebsprüfung", von Herrn Hüttl (Richter am Landgericht Memmingen ) über "Gefangenenfürsorge", von LF Dr. Fritz März über die "Stellung von Rechtsanwälten in Terroristenprozessen", von LF Elbert über "Evolution im Kosmos", von der Deutschen Bank über "Möglichkeiten der Geldanlage und Vermögensbildung", von LF Edele über seine "Sahara-Reise", von Dr. Intra/BMW über "Automobile und Umweltschutz".

Da die meisten Lionsfreunde Kinder im schulpflichtigen Alter und jünger hatten,veranstaltete Präsident Weisser mit seiner Frau Inge im Juli bei strahlendem Sonnenschein  auf dem großen Freigelände vor seinem Haus in Stielings ein außerordentlich lebhaftes und stark frequentiertes Kinderfest, das in den Folgejahren zur Tradition werden sollte. Die Männer, sprich die Lionsfreunde, maßen sich im sportlichen Wettkampf. Sie spielten Fußball und so mancher zeigte dabei nicht vermutete Talente.

Am 20. Dezember 1975 fand unser Weihnachtessen mit Damen - wieder im "Schwarzen Bock" - statt. Diesmal war es schon eine richtige gesellschaftliche Veranstaltung. Man kannte sich bereits und hatte Gelegenheit, die Kontakte in geselliger Runde weiterzu vertiefen.

Das Jahr 1976 begannen wir mit einem Eisstock-Schießen in Bad Grönenbach und anschließender Einkehr in der "Badischen Weinstube". Anfang Februar trafen wir uns in der Kellerklause der Deutschen Bank zu einem feuchtfröhlichen Gedankenaustausch und am 21. Februar fand ein erster Lions-Faschingsball bei LF Walter Ankele in Durach-Bechen statt.

Und dann waren auch einige grundsätzliche Lions-Anforderungen zu beachten: Es mußten die Gründungsgebühr von 200 US-Dollar bezahlt, die Schließung der Gründungsliste mit 20 Mitgliedern bestätigt und die laufenden Gebühren und Beiträge für Oak Brook und Wiesbaden abgeführt werden. Aufnahmegebühr und jährlicher Mitgliedsbeitrag wurden festgelegt und die Kosten für die einzelnen Aktivitäten im Umlageverfahren eingezogen. Dies alles mußte der Schatzmeister Dr. Heinze individuell und in recht umfangreicher Korrespondenz über ein persönliches Unterkonto auf seinen Namen bewerkstelligen, bis nach der Club-Charterung ein offizielles Clubkonto eingerichtet und der gesamte Zahlungsverkehr im Einzugsverfahren rationalisiert werden konnte.

Am 19. Mai 1976 war Mitglieder-Versammlung mit Wahl des neuen Vorstands. Dankbar und erleichtert über die erfolgreiche Clubentwicklung übergab Gründungspräsident Helmut Weisser sein Amt an seinen Nachfolger Gottfried Groher. Der Übergabe folgte ein fulminantes Gartenfest bei Weissers in Stielings mit Kinderspielen, Grillen und reichlich Flüssigem.